Donnerstag, den 16. Mai 2019 um 20:19 Uhr |
German Open, VSaW, Wannsee, 02.-04.05.2019Die Bayern in Preußen (... und Hessen, Franzosen, Österreicher, Neuseeländer, ....) - bärig!Warum findet man im frühen Mai so viele Bayern in der Hauptstadt von Preußen? Richtig, weil seine Majestät Ehrenpräsident Rolf Otto Bähr zu einem Stelldichein nach Bärlin einlud um auf dem Wannsee den Bären aus Bayern zu zeigen, wie die Berliner Bähren Lars, Leif und er selbst die Tempest segeln. Leider musste Bärli Trimpl aus Bayern kurzfristig absagen, unser Seebär Sepp Höß vom Tegernsee greift zur WM wieder ins Geschehen ein, dafür hat unsere Starnberger Bährenmarke mit Teddi Baehr und Andreas Greif einen stolzen 5. Platz bei dieser in allen Rubriken bärigen Veranstaltung ersegelt. Was mich zu dem Punkt bringt, weshalb nicht eigentlich die Bährenmarke die Aufgabe hat, einen bärigen Bericht zu erstellen? Conny Froboess lockt in ihrem Lied in das Strandbad am Wannsee. Packt die Badehose ein wäre allerdings unpassend gewesen. Diese musste gegen wasserfeste Kleidung und Fleece Pulli ersetzt werden, besser noch gegen einen Trockenanzug, da die Vorschoter aufgrund von heftigen Böen und drehenden Winden immer wieder mal baden gingen. Bei 140 Wasser- und 80 Lufttemperatur zwar erfrischend, aber über die Dauer von drei Wettfahrten am Tag mit 4 – 6 Bft. nicht witzig. Das Segeln auf dem Wannsee war einfach genial. An allen drei Tagen lagen vor dem altehrwürdigen Strandbad am Ostufer des Wannsees, südlich der Insel Schwanenwerder, die Startlinie, das Lee-Gate und das Ziel. Für die bis zu 30.000 Zuschauer, die das Strandbad fasst, wäre die Kulisse perfekt gewesen. Der Sonne- Wolkenmix versprach zwischendurch auch angenehme Temperaturen, der Wind blies dann aber doch zu kühl durch alle Ritzen, so dass nur einige wenige den Weg dorthin fanden. Auf der Kreuz, rüber nach Westen, war einer der strategischen Orientierungs- und Absprungpunkte nach rechts zu den Luv-Tonnen, die DLRG Station „Tiefe Horn“ direkt am Wasser. Dort wurden Fan’s mit Tempestwimpeln gesichtet, da für Zuschauer eine optimale Aussichtsplattform. Hier kommen eigentlich alle Tempest auf dem Weg zu den Tonnen vorbei: Diejenigen, die die Tour links, dann unterm Ufer in der vermeintlichen Abdeckung der Landzunge, aber mit herrlichen Drehern bis 60 Grad, sowohl auf Backbord als auch auf Steuerbord Höhe ziehen konnten, als auch diejenigen, die im freieren und kräftigeren Wind über die Mitte die etwas gemäßigteren Dreher nutzten, als auch die, die über rechts auf die konstanteren Winde mit Rechts-Tendenz gesetzt hatten und irgendwann den Weg nach Luv antreten mussten. Sehr gute kräftige Winde bei wenig Welle, zu der Jahreszeit auch wenig störender Verkehr, außer dem Passagierdampfer Wannsee, der immer wieder durch das Regattafeld pflügt, konnte man sich sehr gut auf die eigene Schiffsgeschwindigkeit, das Manöverhandling und die Taktik zum Gegner konzentrieren. Perfekt zum Saisonauftakt, das Boot und die eingerosteten Gelenke und Muskulatur auf Vordermann zu bringen. Das Wasser war eigentlich einfach zu lesen. Die Böen zeichneten sich so kräftig auf dem Wasser ab, dass diese nicht zu übersehen waren. Nur aus welcher Richtung die Böe diesmal kommt, war zumindest mir nicht immer vorhersehbar. Da waren wir uns einig, der Tegernsee ist da im Vergleich dazu Badewannensegeln. Angesetzt waren für Donnerstag und
Freitag je drei Wettfahrten, für den Samstag zwei, bei einem
Streicher in acht Wettfahrten. Mittwoch 1. Mai-Feiertag und Sonntag
segelfrei, ermöglicht eine stressfrei An- und Abreise. Sogar Teams
aus Frankreich konnten wir dadurch in Preußen begrüßen. Die
Regattaleitung hat die Wettfahrtserie souverän realisiert. Die Linie
lag alle zwei Minuten anders schief, im Mittel aber gut. Die Tonnen
wurden zwischen den Rennen von den Bojenlegern verzogen, wenn
notwendig auf größere Veränderungen, auch während der Wettfahrt
mit Kurskorrekturen reagiert.
Tja und dass die beiden Bähren Lars und Leif die German Open mit 7 Ersten und einem gestrichenen Zweiten Platz gewonnen haben ist dann nicht mehr so verwunderlich. Mit je 26 Punkten konnten Herbert Kujan und Christopher Kopp ihren 2. Platz vor den dann noch punktgleich aufgekommenen Stefan Schollmayer und Alex von Mertens behaupten.
Bericht: Ralph Ostertag, GER 1142 |
