Donnerstag, den 07. September 2017 um 17:42 Uhr

Weltmeisterschaft, CNSR, Saint Raphaël - Côte d’Azur (FRA), 27.08.-01.09.2017

36 Boote aus 6 Nationen und seit vielen Jahren wieder eine US-Mannschaft waren am Start.
Je 12 Boote von den Galliern und den Goten, das letzte Drittel war der Rest der Welt.
Für das deutsche und auch schweizer Gemüt war es vielleicht ein wenig „lässig“ organisiert, dafür war das Wetter prächtig – die Windverhältnisse durchwachsen, erst gut ,dann schwierig, dann leicht, dann noch leichterer Wind und am Ende Ballermann.
Das Social Highlight war die Grillparty im Club, der leider nur wenige Teutonen beiwohnten. Im Freibier-Ranking haben wir einen Tiefpunkt erlebt (ein Viertele pro Mannschaftsteil und Tag auf Bezugsschein) der Südfranzose trinkt lieber Rose oder Rotwein, der dafür üppig floss.
Da der Bayer ja vom Gemüt her eher wenig wagemutig ist, hatten wir zur Sicherheit einen Kasten „Tegernseer“ dabei, mit dem wir uns nach Top Ten Platzierungen belohnten.

Motivationsprobleme gab es eh nicht – eher schon zu viel davon.
Mindestens 4 Boote werden bei Mader zur Reparatur vorbeikommen!
Am Montag mussten schon mal gleich zwei Boote zur Notreparatur auskranen.

Der seglerische Teil:

Sonntag:

Practice Race bei herrlichen Bedingungen:
Sonne, 30° Lufttemperatur und 2-3 Windstärken:
BFD für die Christens, Spranger/Kopp und Baehrenmarke fahren nach der letzten Luvtonnenrundung gleich in den Hafen - somit gewinnen Brändle/Kujan das Rennen vor Kohl/Pilmes und Mehrwald/Winkler. Die Weltmeister von 2016 Weigelt/Rusitschka ziehen  derweil ein neues Vorstag ein und nehmen nicht teil.

Montag Race 1 & 2:

Die erste Wettfahrt wieder bei traumhaften Bedingungen.
„Humba“ gibt kein Wegerecht an der Luvtonne und crasht mit dem „Holzwurm“
Resultat: ein feines Loch im Bug des „Holzwurms“.
Sieger Brändle/Kujan vor Spranger /Kopp und den Christens aus der Schweiz, Vierter Weigelt/Rusi, Fünfte Kohl/Pilmes.

Zur zweiten Wettfahrt dreht der Wind und frischt auf und wird böig mit einer querlaufenden Welle, keine einfache Sache für uns Binnensegler.
Die Zeit zwischen den Wettfahrten wird verdammt lang, auch weil einige französische Boote schon fast überrundet waren und es lange dauerte bis die wieder im Startgebiet waren.
Außerdem bastelt der Wettfahrtleiter lange am neuen Kurs.

Die Wettfahrt gewinnt (nach Black Flag Start) Spranger /Kopp vor Kunz/Weezenbeek aus der Schweiz und Schollmayer/Mertens. Vierte die Christens vor Brändle/Kujan.

Dienstag Race 3 & 4:

Friedlichere Bedingungen – der Wind auch, 1-2 Windstärken aus Süd.

Race 3:
Start, wie schon gewohnt, mit Black Flag – die Linie bleibt zu kurz.
Sieger Weigelt/ Rusi vor Spranger / Kopp und Wende / Reichert, Vierte Schmohl/Ostertag vor Brändle/Kujan


Race 4:
Wieder Black Flag.
Sieger: die Christens vor Schmohl/Ostertag und Wende/Reichart, Vierte Spranger/Kopp vor Baehr/Greif auf der Baehrenmarke.

Gesamtklassement nach 4 Wettfahrten:
1.Spranger / Kopp        9 Punkte
2.Christen/Christen     14 Punkte
3.Brändle/Kujan     21 Punkte
4.Weigelt/ Rusitschka 22 Punkte
5.Wende/Reichert     22 Punkte

Mittwoch Race 5 & 6:

Wieder Leichtwind – die Schweizer drehen auf.

Race 5:
Start mit blackflag!
Sieger die Christens vor Weigelt/Rusi und Spranger/Kopp, Vierte Schollmayer/Mertens vor Kunz/Weezenbeek.

Race 6:
Start mit black flag!
Sieger die Christens vor Schmohl/Ostertag und Weigelt/Rusi, Vierte Schollmayer/Mertens vor Brändle/Kujan.

Gesamt mit einem Streicher:

1. Christen/Christen        10 Punkte
2.Spranger/Kopp        12 Punkte
3.Weigelt/Rusi        16 Punkte
4.Brändle/Kujan        22 Punkte
5.Schmohl/Ostertag        26 Punkte

Donnerstag:

Nach langem Warten wird die 7 Wettfahrt – mit black flag gestartet.
Nach 2 Runden wird die Wettfahrt an der Leetonne wegen einsetzendem Westwind und Vorbote des Mistrals abgeschossen. Ein ärgerlicher Tag für Weigelt/Rusi und die Tegernseer Schmohl und Kohl (das reimt sich so nett – umgekehrt aber auch) die in Führung lagen.

Die Entscheidung sollte also am Freitag fallen – die Prognose:
6-8 Windstärken Mistral!!!!

Freitag Race 7:

Und so kam es auch – der Mistral pfiff durch die Bucht von Saint Raphael.
Zuerst Startverschiebung – Frankie insistierte bei der Wettfahrtleitung und es wurde tatsächlich die 7.Wettfahrt mit reichlich Verspätung gestartet.
Nur mehr 12 Boote wagten sich an die Startlinie – selbst die führenden Schweizer blieben im Hafen.
Es wurde ein recht chaotisches Rennen – mit viel „Mann über Bord“, Sonnenschüssen, Kenterungen und zerrissenen Segeln. Bei Spranger/Kopp hätte ein Dritter Platz für den Titel gereicht, leider ging auch hier nach zwischenzeitlicher Führung der Vorschoter baden und nachdem keine 8.Wettfahrt mehr gestartet wurde, ging der Titel zum Dritten mal an das Schweizer Ehepaar Cornelia und Rüdi Christen –wir gratulieren!
Vize wie schon die beiden Jahre zuvor Spranger/Kopp und Dritte auf dem Stockerl die Vorjahresweltmeister Weigelt/Rusitschka.

Ergebnis Race 7:

Sieger Wende/Reichert (die am coolsten blieben) vor Schmohl/Ostertag und Weigelt/Rusi, Vierte Brändle/Kujan vor Spranger/Kopp.


Alles in Allem eine gelungene WM mit einigen Schwächen bei der Wettfahrtleitung und kleineren Organisationsproblemen.
Vielen Dank an Agnes und Patrice Rouanet, die die Veranstaltung quasi alleine
organisierten und Ansprechpartner für alles waren – ihr seid tolle Gastgeber gewesen!
Wir Goten konnten zwar diesmal nicht den Titel holen, aber haben immerhin 10 Boote unter die ersten 12 platziert, die anderen beiden kommen aus der Schweiz.

Die nächste WM findet in Österreich am Attersee vom 30.6.-6.7.2018 statt.
Da sind dann hoffentlich mehr Österreicher am Start. (Für die Marillenernte ist es da noch zu früh)

Bericht: Mathias Pilmes, GER 1145

Ergebnis

Fotos